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  1. 2021

Persönlich gesehen…: Unsere Referendarin Magdalena Bock: „Bunt, laut und feinsinnig“

von Lydia Prigge

„Sie ist sehr wissbegierig, motiviert und hat einen tollen Draht zu den Schülerinnen und Schülern.“ So beschreiben Kollegen des Athe Magdalena Bock, welche seit einiger Zeit als Englisch und Sportlehrerin an unserer Schule tätig ist. Zurzeit lebt sie in Stade, kommt aber gebürtig aus Lippe in Nordrhein-Westfalen und ist 1991 geboren. Nach ihrem Abitur entschied sie sich dafür, einige Monate in England zu verbringen und entdeckte dort ihre Leidenschaft für Englisch. Kein Wunder also, dass sie nun auch dieses Fach unterrichtet. Auch für Sport ist Frau Bock durchaus begeisterungsfähig: „Bewegung macht mich einfach glücklich! Irgendwann möchte ich auch unbedingt mal einen Halbmarathon laufen!“ Das klingt nach einem ehrgeizigen Plan, dann sind Sie doch bestimmt allgemein sehr sportlich, oder? „Na ja, im Sportunterricht war ich zwar kein Überflieger, bin aber mit skatenden Brüdern aufgewachsen, snowboarde, klettere, spiele Volleyball und surfe gerne. Apropos Surfen, ich bewundere die Surferin Bethany Hamilton aufgrund ihres Ehrgeizes. Obwohl sie nur einen Arm hat, gibt sie nicht auf und ist weiterhin sehr erfolgreich“, erzählt Frau Bock mit einem Leuchten in den Augen. Das klingt sehr beeindruckend, dann ist Hamilton doch sicher ein Vorbild für Sie, oder? „Ja, definitiv, zusammen mit Prinzessin Lea aus Star Wars. Star Wars mag ich total gerne, ich liebe es aber auch, zu fotografieren.“ Auch an Geschichte hat Magdalena Bock ein großes Interesse, es gehörte sogar zu ihren Leistungskursen in der Oberstufe. Wofür sie sich hingegen gar nicht begeistern konnte, sind Naturwissenschaften: „Chemie und Physik waren definitiv nicht meine Lieblingsfächer! Allerdings lassen sich durch Naturwissenschaften, vor allem durch Physik, viele Dinge aus dem Alltag erklären.“ Wo wir gerade beim Stichwort „Erklären“ sind, und darum soll es in diesem Artikel ja eigentlich gehen, warum haben Sie sich eigentlich für den Beruf Lehrerin entschieden? Und war dieser auch schon Ihr Berufswunsch als Kind? „Also ursprünglich, als ich noch ein kleines Mädchen war, wollte ich Ballerina oder Schauspielerin werden… eine Zeit lang hatte ich sogar den Traum, die erste Frau in der Männer-Nationalmannschaft zu sein, doch das hat sich dann irgendwann erledigt. Als ich dann einer Freundin von mir Snowboarden beigebracht habe, hatte ich viel Spaß am Erklären. Außerdem hat es mich sehr gefreut, zu sehen, wie sie es durch meine Erklärung den Berg hinunter geschafft hat“, berichtet Frau Bock von ihrem Schlüsselerlebnis, welches sie für den Schulberuf begeisterte.

So kam es dann dazu, dass sie sich für das Lehramtsstudium entschied und von 2012 bis 2019 in Gießen studierte. Momentan ist sie noch als Referendarin tätig. Dies ist praktisch „die Ausbildung nach der Ausbildung“, welche 18 Monate geht und nach dem eher theorielastigen Studium sehr viel Praxis in einer kurzen, stressigen Zeit vermitteln soll. So schreibt Frau Bock Hausarbeiten, nimmt an Seminarsitzungen teil, entwirft Unterrichtsmaterial und korrigiert zum ersten Mal Klassenarbeiten. Was ebenfalls zum Referendars-Leben dazugehört, ist natürlich auch, dass man im Unterricht von einigen Lehrern beobachtet und gespiegelt wird: „Dies macht einen natürlich schon nervös, ist aber notwendig, um zu sehen, was ich schon gut mache oder wo ich mich verbessern könnte.“ Im Präsenz-Unterricht geprüft zu werden, ist derzeit aufgrund des Homeschoolings leider nicht möglich. Statt vor der ganzen Klasse zu stehen und die Themen zu erklären, stehen nun Videokonferenzen auf dem Plan: „Ich nehme selbst an Videokonferenzen für meine Seminarsitzungen teil und mache natürlich auch Englisch-Videokonferenzen mit meinen Schülern. Es gibt einfach Themen, bei denen es notwendig ist, dass diese vom Lehrer erklärt werden. Außerdem muss ich als Englischlehrerin die Schüler natürlich auch mal sprechen hören“, erklärt die 29-Jährige. Obwohl sie Videokonferenzen zwar für äußerst wichtig hält, sagt sie aber auch, dass diese manchmal natürlich ein bisschen anstrengend sein können, da es eine andere Form von Konzentration ist. Ein weiterer Nachteil ist es ebenfalls, die Gesichter der Schüler nicht mehr zu sehen: „Im Unterricht ist es wichtig, die Mimik der Schülerinnen und Schüler zu beobachten, da ich dann weiß, ob diese es verstanden haben oder ob es noch Erklärungsbedarf gibt. Das geht bei Videokonferenzen natürlich nicht. Dafür aber können die Schüler an Umfragen teilnehmen, um Feedback zu geben, was ich sehr gut finde“, führt Frau Bock aus. Außerdem kann man, dadurch, dass man nun durch das Homeschooling noch mehr Zeit zu Hause verbringt, Dinge tun, zu welchen man sonst nicht kommt: „Ich kann es natürlich total nachvollziehen, wenn den Schülerinnen und Schülern so langsam die Decke auf den Kopf fällt und man seine Freunde vermisst, aber es gibt auch schöne Beschäftigungen für zu Hause: Zum Beispiel Workouts, sein Zimmer umdekorieren, lesen oder zusammen mit seinen Freunden zu skypen und dann online-Spiele, wie zum Beispiel „skribbl.io“ zu spielen.“ Dies sind doch gute Ideen, um sich sinnvoll Zeit zu vertreiben, wenn man gerade mal nicht mit seinen Schulaufgaben beschäftigt ist. Apropos, „mit Schulaufgaben beschäftigt“, haben Sie eigentlich Ideen, was Schüler und Schülerinnen tun können, wenn diese zu beschäftigt sind und sich überfordert fühlen? „Ich denke, dass es ganz wichtig ist, dass, wenn Schüler sich unter Druck gesetzt fühlen, dass sie dem Lehrer Bescheid geben und ihm erklären, was ihr Problem ist und was sie brauchen. Außerdem ist es hilfreich, wenn man seinen eigenen Rhythmus kennt und weiß, zu welcher Tageszeit man die höchste Konzentrationsfähigkeit besitzt. Auch ein ordentlicher Schreibtisch, eine ruhige Lernumgebung, sich Arbeitsziele zu setzen und das Handy mal auf Flugmodus stellen kann nicht schaden“, erklärt die 29-Jährige. Dies sind doch gute Tipps, bei denen es bestimmt hilft, diese umzusetzen, gerade wann das Homeschooling jetzt noch länger anhalten sollte. Doch vielleicht kommt es ja ab Anfang März auch wieder zum Präsenzunterricht, dann aber vermutlich nur im Wechselmodell. Wie würden Sie das eigentlich finden? „Ich würde mich freuen, mal wieder die Gesichter der Schüler zu sehen und ich kann mir vorstellen, dass viele von ihnen es auch toll finden würden, mal wieder in der Schule zu sein, weil man dann ja auch endlich seine Freunde wiedersieht.“ Diesem Gedanken können sich viele Schüler bestimmt anschließen. Zu guter Letzt haben wir noch eine Bitte: Vervollständigen Sie bitte den folgenden Satz: „Wenn morgen die Welt unterginge, dann würde ich heute noch…“ „Mit meiner Familie nach Australien fliegen.“ Das klingt doch einer guten Idee. Zum Abschluss kann ich nur noch sagen, Frau Bock hat eine enorm positive Ausstrahlung und kann die Schüler mitreißen. Sie hat richtig Lust auf das, was sie macht und ist jetzt schon eine tolle Lehrerin. Wir wünschen Ihnen auf jeden Fall alles Gute und eine schöne Zeit bis zu Ihrer Prüfung!

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