So gut wie jeder Mensch hat ein Hobby, welches er wirklich mag. Einige spielen Fußball oder Basketball, andere reiten oder schwimmen. Wieder andere haben ganz besondere Hobbys wie Fallschirmspringen oder Imkern. Nun, das Hobby, welches ich euch gerne vorstellen würde, ist irgendwie eine ganz eigene Kategorie. Zwar gibt es sicher einige Leute, die es tun, doch nur die wenigsten von ihnen schaffen es bis zum Ende. Ich rede vom Schreiben. Genauer, vom Schreiben eines Buches.
Wann ich angefangen habe, weiß ich selber nicht mehr, denn in gewisser Weise schreibe ich bereits, seit ich überhaupt schreiben kann. Doch wirklich eine Idee im Kopf zu haben, die man unbedingt in einem hunderte Seiten langen Text festhalten will, hatte ich erst drei Mal. Die ersten zwei Male habe ich es nicht bis zum Ende durchgehalten. Inzwischen weiß ich selbst, welche Fehler ich gemacht habe. Zum Beispiel habe ich per Hand geschrieben und nicht am Computer, zum anderen habe ich einfach drauf losgeschrieben, ohne mir erst ein Konzept gemacht zu haben. Es ist jedoch enorm wichtig, bevor man ein Buch zu schreiben anfängt, bereits einen möglichst lückenfreien Plot vorliegen zu haben. Natürlich ist es nicht verboten, zwischendurch etwas zu ändern, aber mir persönlich hat es sehr geholfen.
Meine erste Idee für mein Buch hatte ich in den Sommerferien in der Schweiz. Ich war mit meiner Familie in einem Hostel, wobei diese gerade noch beim Wandern waren (ich bin nicht mitgekommen, weil ich Wandern überhaupt nicht mag). Es war bereits dämmerig und ich saß draußen auf dem Balkon. Witzigerweise hat genau an diesem Ort J.R.R.Tolkin seine Inspiration für die Elbenstadt Bruchtal bekommen, wenn auch vor vielen, vielen Jahren. Ich saß einfach da und plötzlich hat meine Hand angefangen, die Charakterisierung für meine Hauptrolle zu schreiben.
Natürlich war zu diesem Zeitpunkt noch nicht alles klar. Damals hieß meine Hauptrolle nämlich noch Quiana. Wie sie jetzt heißt, verrate ich noch nicht ;)
Da ich damals noch an meiner zweiten Geschichte geschrieben habe, habe ich „Quiana“ erst einmal in meinem Block versauern lassen. Erst im November dann habe ich mich dazu entschieden an ihr weiterzuarbeiten und von dem Zeitpunkt bis heute habe ich 191 Seiten geschrieben (Word, A5, Times New Roman, Schriftgröße 12 und schmaler Rand für die, die es interessiert).
Ich hatte zwischendurch einige Schreibblockaden, habe mich informiert und habe mir Ideen bei Freunden eingeholt, wie man diese lösen kann. Meine schlimmste Schreibblockade habe ich damit gelöst, ein Exposé zu schreiben – eine kurze Zusammenfassung der kompletten Handlung. So hatte ich ein Ziel vor Augen und auch wenn ich einfach nicht weitergekommen bin, wusste ich immerhin, auf welche Stellen ich mich schon einmal freuen kann.
Es ist zwar äußerst untypisch (und auch unratsam) für eine Anfängerin wie mich, aber ich habe vor, die Handlung in Folgebänden weiterzuführen. Meine Geschichte soll also, wenn möglich, eine Trilogie werden. Ich tröste mich immer ein bisschen damit, dass Harry Potter 1 auch das erste Buch von J.K. Rowling war (meines Wissens) und sie damit trotzdem weltberühmt wurde.
Von meiner Patentante habe ich zu Weihnachten ein Buch von Silvia Englert (besser bekannt als Katja Brandis) bekommen, der Titel: „Coole Texte schreiben und veröffentlichen“. Ich habe in diesem Buch unglaublich viele Tipps und Anregungen gefunden. Ich kann es also wirklich jedem Schreibanfänger wie mich weiterempfehlen. Allerdings: In dem Kapitel über das Veröffentlichen eines Buches wird man ein wenig deprimiert, denn darin steht, dass es nur etwa jedes Tausendste Manuskript von einem Verlag angenommen wird.
Trotz dieser leicht entmutigenden Info habe ich immer weiter an meinem Buch geschrieben. Das Wichtigste ist nämlich, dass man Spaß hat an dem, was man tut. Das ist noch vor Erfolg und Preisen das Wichtigste bei einem Hobby. Auch bei Fußball, Basketball, Reiten, Schwimmen, Fallschirmspringen und sogar beim Imkern ist das so. Also, probiert es doch auch mal aus, schreibt einfach los!
Nachgedacht über… Ein Buch schreiben: Wie meines in „Bruchtal“ seinen Anfang nahm
von Julie Poulain



