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  1. 2021

Warum… Ich mich auf den Französischaustausch freue!

von Julie Poulain

Wer bei uns auf dem Athe zur Schule geht, muss bekannterweise eine zweite Fremdsprache wählen. Zur Auswahl stehen Französisch, Spanisch und Latein. Doch es gibt noch viel mehr Möglichkeiten, als diese Sprachen nur im Unterricht zu sprechen. So kann man zum Beispiel Brieffreundschafften schließen, Urlaub in Frankreich oder Spanien machen oder einen Austausch machen. Letzteres ist eine sehr beliebte Option bei vielen Jugendlichen, zu denen ich mich seit Kurzem auch dazuzählen kann.
Zwar wollte ich schon immer einen Austausch nach Frankreich machen – nicht zuletzt weil mein Vater Franzose ist – aber es wirklich umsetzen will ich erst seit den Herbstferien. Da habe ich nämlich zwei Mädchen kennengelernt, die genau das gemacht haben. Ich habe mich mit beiden super verstanden und sie haben mir erzählt, wie viel Spaß ihnen dieser Austausch macht. Die beiden haben mir auch erzählt, dass man ab der achten Klasse einen Austausch machen kann (oder aber, wenn man mindestens drei Jahre die Fremdsprache im Unterricht hatte). Es stand mir also nichts mehr im Wege.
Ich habe gefragt, wie sie das alles organisiert haben und meine Eltern waren sofort einverstanden. Auf der Seite vom Brigitte-Sauzay-Programm habe ich mir die Kleinanzeigen (ja, mich erinnert es auch an Ebay erinnert) angesehen, um nach einer passenden Austauschschülerin zu gucken. In den Kleinanzeigen schreibt jeder ein bisschen etwas über sich, wobei die Franzosen in der Regel deutsch schreiben und andersherum. Witzigerweise gibt es sehr viele mit demselben Namen wie ich, was in Deutschland nicht der Fall ist. Nach einiger Suche habe ich endlich jemanden gefunden. Sie wohnt oberhalb von Paris und wir wollen den Austausch von Mai bis Juli und von September bis November machen. Es ist nämlich so, dass man drei Monate jemanden bei sich zuhause aufnimmt und dann selber drei Monate nach Frankreich geht. Bis alles geregelt ist, dauert es aber ein bisschen. Besonders Corona erschwert alles noch einmal zusätzlich. Was man machen darf und was nicht, ist nicht ganz offensichtlich und wir müssen uns selbst noch ein bisschen informieren.
Abgesehen von Corona muss ich mir noch eine Befreiung von der Schule holen (das sollte jedoch kein Problem sein). Die ganzen rechtlichen Sachen werden von meinen Eltern geregelt, sodass ich nur aufpassen muss, dass sie das auch wirklich machen – kleiner Scherz.
Ich kann es kaum erwarten, endlich nach Frankreich zu kommen. Besonders freue ich mich darauf, neue Leute kennenzulernen und, wer hätte es gedacht, mein Französisch zu verbessern. Denn auch wenn ich zweisprachig aufgewachsen bin, bin ich keinesfalls perfekt im Sprechen und schon gar nicht in der Rechtschreibung. Auch meinen Geschwistern mal zu entkommen ist eine schöne Aussicht (ich denke, da können mir die meisten Leute mit Geschwistern zustimmen). Nur meine Hobbys (Reiten, Turnen, Horn spielen) werde ich vermissen und ich frage mich auch, ob ich in Frankreich deutsche Bücher ausleihen kann. Doch durch den jetzigen (und hoffentlich letzten) Lockdown kenne ich es schon, nichts mehr machen zu können, es sollte also nicht so schwer sein und nach drei Monaten kann ich dann auch endlich wieder reiten gehen.
Früher war es immer mein Traum, meinen Austausch in einem anderen französischsprachigen Land zu machen, wie zum Beispiel Kanada. Je mehr man von der Welt zu sehen bekommt desto besser. In Frankreich sind wir ja mindestens einmal im Jahr um unsere Verwandten zu besuchen, aber es gibt natürlich auch Gegenden, die ich noch nicht kenne.
Vielleicht habe ich ja jemandem anderen angeregt, ebenfalls einen Austausch zu machen. Und liebe Lateiner, es gibt immer noch einen möglichen Englischaustausch für euch, also verzweifelt nicht.

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