Eigentlich wäre Mia Ernst jetzt in Japan. Doch Corona machte der Schülerin des Athenaeums, die 2019 den „KunstTalente“-Wettbewerb gewann, einen Strich durch die Pläne, ein Jahr im Land der Manga und Anime zu verbringen. Ein Atelierbesuch.
Auf dem großen Familienesstisch stehen Laptop und I-Pad, dahinter hängt gleich der Boxsack: Ein Atelierbesuch bei Mia Ernst sieht ganz anders aus als bei den Künstlern, die sonst in dieser Serie vorgestellt werden. Das liegt aber nicht unbedingt an ihrem Alter. Denn wenn die 16-Jährige bei ihren aktuellen Interessengebieten bleibt, wird sie auch in Zukunft nicht unbedingt Kittel, Palette und Staffelei für ihre Werke brauchen: Mia Ernst zeichnet und malt vor allem mit dem Apple-Pencil am I-Pad. Das hat sie sich von den 1500 Euro geleistet, die sie für ihren ersten Platz beim „KunstTalente“-Wettbewerb der Kreissparkasse 2019 bekam – als eine der jüngsten Teilnehmerinnen des früher als Jugendkunstpreis bekannten Wettbewerbs, der für 15- bis 21-Jährige ausgeschrieben wird.
Früher hat Mia zum Zeichnen der von ihr geliebten Mangas, Comics im japanischen Stil, vor allem Filzstifte benutzt. „Aber mit dem I-Pad kann man so viel mehr machen, bis ins letzte Detail“, schwärmt sie. Ein früherer Preisträger, den sie beim Wettbewerb kennengelernt hat, gab ihr den Tipp und empfahl ihr auch geeignete Programme. Mittlerweile produziert Mia damit auch kurze Zeichentrickfilme im japanischen Stil, sogenannte Animes.
Klassische Aquarelltechnik hat Mia sich selbst beigebracht.




