Liebe Schülerinnen,
liebe Schüler,
liebe Eltern und Erziehungsberechtigte,
liebe Kolleginnen, Kollegen und Mitarbeiter*innen am Athenaeum,
gegen Ende dieses Jahres offenbart der Rückblick, dass das, was sich mit Namen COVID 19 auf so leisen Sohlen vor einiger Zeit in unseren Alltag eingeschlichen hatte, immer mehr zu der Bedrohung geworden ist, die zu Beginn noch vielfach hinterfragt wurde. Jetzt liegt das zweite Corona Jahr fast hinter uns.
Welches Ausmaß diese Bedrohung immer schon hatte, zeigen die aktuellen Zahlen und Entwicklungen, die uns in aller Deutlichkeit vor Augen führen, dass Mitmenschen durch den Infekt ihr Leben verlieren können, andere durch den Lockdown an den Rand der wirtschaftlichen Existenz und Familien an die Grenzen des Leistbaren in der Versorgung von Heranwachsenden oder Hilflosen gebracht wurden oder werden.
Die Situation erfordert, dass wir uns selbst Grenzen auferlegen müssen und dies auch mit großer Ernsthaftigkeit tun.
Die Diskussionen um den Virus und das Umgehen mit der Infektionsgefahr zeigen dabei, dass wir uns als Gesellschaft in der Art der Entscheidungsfindung, in der Art des Miteinanders und des Interessensausgleichs sowie im politischen Diskurs neu erfinden müssen.
Wir haben als Schule und schulische Gemeinschaft dabei besondere Chancen und Verpflichtungen und sind dankbar, dass wir miteinander erleben durften, dass die Schulgemeinschaft am Athenaeum der besonderen Verantwortung in einem sehr achtsamen, verantwortungsbewussten Miteinander bis heute in wirklich guter Weise gerecht geworden ist. Eine Art, die vielleicht sogar als einer der großen Gewinne dieser Zeit für uns bestehen bleibt.
Rücksichtnahme aufeinander und die familiäre Situation der Anderen, ein respektvoller Diskurs um die beste Lösung im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben und solidarisches Handeln kennzeichneten das Miteinander in unserem Schulleben unter diesen besonderen Bedingungen.
Die Suche nach neuen Wegen, uns Lernen und Lernprodukte wesentlich mit Hilfe der Nutzung digitaler Werkzeuge neu zu erarbeiten, das verantwortungsbewusste Wahrnehmen und Gestalten von Bildungsangeboten in Präsenz und Distanz, damit verbunden ein hohes zeitliches Engagement und das schrittweise gemeinsame Erschließen von Innovation (persönlich und als Schule) stehen für eine Weiterentwicklung in dieser Zeit.
Die große Bereitschaft des Kollegiums, neue Wege zu gehen und dafür besondere Beanspruchungen zu schultern (z.B. die Vorbereitung und Durchführung der Lernstandsgespräche), ist dabei genauso zu nennen wie das engagierte, kreative und wache Mittun unserer Schüler*innen und die Unterstützung unserer Eltern. Eltern, die sich eingedacht haben, uns mit kritischen Fragen und Hinweisen geholfen haben, einen guten Kurs zu finden und uns mit ihrem fachlichen Knowhow so versiert dabei begleitet haben.
Deshalb stehen für mich im Rückblick auf das Jahr in ungewöhnlicher Intensität folgende Dinge:
die Dankbarkeit für die auf unterschiedlichen Ebenen erfahrbare Unterstützung und Begleitung der schulischen Arbeit, für das große Engagement von Kolleg*innen, Eltern, Schüler*innen und schulischen Partnern, ohne die wir durch dieses Jahr sicher nicht so gut gekommen wären, wie wir am Ende feststellen dürfen.
Die Begeisterung darüber, was wir als Schulgemeinschaft miteinander erreicht haben und die Begeisterung dafür zu sehen, wie dies mit Leidenschaft, Hingabe und großem Einsatz von Kolleg*innen, Eltern und Schülern, aber auch von Partnern, die sich in dieser Zeit neu gezeigt haben, wie z.B. die Ärzteschaft in Stade, erreicht wurde (z.B. das Abitur 2021, die Einschulung in der Turnhalle, die Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl, Gottesdienste, Weihnachtsgrüße via Internet, gelungene Klassen- und Kursfahrten und vieles mehr) und
schließlich.die Zuversicht, dass wir die Herausforderungen, die vor uns persönlich und vor uns als Schule meistern werden, weil wir gezeigt haben, dass wir flexibel, geduldig, beharrlich, ruhig, verantwortungsbewusst und kreativ ein Jahr voller Herausforderungen gemeistert haben.
Dies zusammen sollte uns Mut machen und zuversichtlich stimmen!
Das, was vor uns liegt, werden wir mit den Erfahrungen und dem, was wir miteinander 2021 gelernt haben – schaffen! Egal, was da noch kommt:
Sei es baulich: die beginnenden Sanierungsarbeiten im Altbau mit dem einhergehenden Umzug des Lehrerzimmers und den daraus resultierenden Lärm- und Schmutzbelastungen.
Wir werden es mit der gleichen bemerkenswerten Gelassenheit und Beharrlichkeit nehmen, wie in den vergangenen Zeiten die Herausforderungen der Baustelle des F-Baus. Wir werden da, wo es unsere Grenzen überschreitet, dies klar sagen und dort, wo es möglich sein wird, schulorganisatorisch alles tun, um zu erwartende Lärmbelästigungen zu minimieren!
Sei es schulisch: die angestrebte Versetzung, die persönliche Verbesserung im Fach, fachliche Wettbewerbe, der gewünschte Notenschnitt, die Erfüllung unserer im Schulprogramm gesetzten Entwicklungsaufgaben, vor allem aber miteinander unsere gemeinsame große Herausforderung eines gelungenen Abiturs 2022 – wir werden das Beste für uns und unsere Schüler*innen daraus machen!
Allen, die zu diesem Gelingen beigetragen haben und beitragen werden, die uns und unser Kollegium hierbei begleiten und unterstützen, unseren Sekretärinnen, dem Ganztagsteam, unserer Schulpsychologin und den Beratungslehrkräften, unserem Hausmeisterteam, der Bibliothek, dem Team der Gebäudereinigung, unserem Schulträger, der Kabuschka mit ihren vielen ehren- und hauptamtlichen Helferinnen und Helfern sowie unseren außerschulischen Partnern möchte ich am Ende dieses besonderen Jahres nochmal ausdrücklich und herzlich danken!
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien in einer Zeit, in der Familie in den Vordergrund gerückt wurde und wieder zu einer Konstante in einem Umfeld voller Unwägbarkeiten wird, alles Gute und vor allem Gesundheit!
Und für das Jahr 2022, dass sich manche Bedrohung in Wohlgefallen auflösen möge und es uns miteinander gelingt, die Chancen, die diese Zeit uns genauso bringt wie Schwierigkeiten und Sorgen, zu ergreifen und sie bestmöglich auszugestalten.
„Jedes Jahr umarmen wir die erste Stunde –ohne zu wissen, wer sie ist.“
© Klaus Ender (1939 - 2021), deutsch-österreichischer Fachbuchautor, Poet, bildender Künstler der Fotografie
Alles Gute, eine schöne Weihnachtszeit, Gottes Segen und viel Glück für 2022!
Martin Niestroj
- Schulleiter-
Grussworte des Schulleiters



